Drogen-Skandal in München: Ermittlungen gegen 21 Polizisten
Die Münchner Polizei kämpft mit einem Drogen-Sumpf – und zwar in den eigenen Reihen. 21 Polizisten werden inzwischen beschuldigt. Einige sind bereits vorläufig suspendiert, andere müssen damit rechnen. Den meisten von ihnen wird vorgeworfen, Drogen konsumiert und an Kollegen weitergegeben zu haben. Doch das ist noch nicht alles: In einem Fall soll ein Polizist beschlagnahmtes Kokain abgezweigt haben – ohne dass Kollegen ihn daran hinderten oder den Vorfall meldeten.
Ermittlungen in München und im Umland
Damit weitet sich der seit Anfang dieses Jahres bekannte Drogen-Skandal um das Münchner Präsidium weiter aus – und zwar deutlich. Zunächst hatte der Verdacht von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz sich gegen 8 Polizisten gerichtet, nun sind es mehr als doppelt so viele. Mehr als 70 Ermittler des Landeskriminalamtes und 100 weitere Beamte durchsuchten am Mittwoch im Rahmen einer großen Razzia 30 Wohnungen und sieben Dienststellen in und um München, in Augsburg, Dachau, Wolfratshausen, Ebersberg und an der Hochschule der Polizei in Fürstenfeldbruck. Es sind nach Angaben einer Sprecherin die wohl umfangreichsten Ermittlungen, die die Staatsanwaltschaft jemals gegen Polizeibeamte führte. https://www.br.de/nachrichten/bayern/drogen-skandal-in-muenchen-ermittlungen-gegen-21-polizisten,SBOw0wm
Wie man sieht, nimmt die Münchner Polizei diesen Vorfall sehr ernst und hat keine Hemmungen davor, drastische Maßnahmen gegen ihre eigenen Kollegen einzuleiten. Das beweist, dass es ein unabhängiges Kontrollorgan wie etwa einen Polizeibeauftragen nicht braucht. Natürlich schlachten Polizeifeinde diesen Vorfall aus, aber das Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei bleibt unerschüttert.