Ermittlungsverfahren gegen Polizisten: “Cop Culture heißt: Wir klären alles intern”
Die Polizei, dein Freund und Helfer? Das stimmt sicher oft. Es gibt aber auch einige Fälle, in denen die Polizei ohne Grund gewalttätig wird, Menschen angreift und verletzt. Gegen diese Polizisten ermitteln dann aber Kollegen – und extrem selten führt das zu einem Gerichtsprozess.
Ein aktueller Fall beleuchtet das Problem. Die Staatsanwaltschaft Bochum hat Anklage gegen zwei Polizisten erhoben, die vor eineinhalb Jahren zwei Autofahrer angegriffen haben.
Die Cousins Hüseyin Ercan und Mikayil Annac aus Herford geraten damals in eine Verkehrskontrolle. Die beiden steigen aus, machen einen Alkoholtest, alles läuft ruhig ab. Doch plötzlich greift einer der Polizisten Hüseyin an, tritt ihn und sprüht ihm Pfefferspray ins Gesicht. Mikayil Annac will seinem Cousin helfen, wird aber dann von einem anderen Kollegen attackiert. Angeklagt werden dann aber nicht die Polizisten, sondern die zwei Autofahrer: Sie hätten zuerst zugeschlagen. Erst als ein Video vom Vorfall auftaucht, wird klar, dass der Polizist selbst der Täter war. Es steht der Vorwurf im Raum, dass andere Polizisten bewusst die Aussagen ihres Kollegen gedeckt und nicht auf das Beweismaterial verwiesen haben.
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