Die Bundespolizei will S-Bahnfahrer*innen auf gefährliche Gegenstände kontrollieren. Ziel sei vor allem das Partypublikum.
Polizeibeamte patroullieren am 31.12.2012 in Berlin im Bahnhof Friedrichstraße. Aus Sicherheitsgründen wird der Bahnhof über Silvester teilweise gesperrt. Regional- und Fernzüge passieren den Bahnhof ohne Halt. Damit soll eine Überfüllung der Haltestelle vermieden werden. Die S-Bahn verkehrt planmäßig. Foto: Paul Zinken/dpa +++(c) dpa – Bildfunk+++ |
Der Polizeiprofessor Rafael Behr warnte vor den Nebenwirkungen solcher pauschalen Kontrollmaßnahmen. Zwar könne es durchaus sinnvoll sein, auf Prävention statt Repression zu setzen.
Allerdings richte sich der Blick der Beamt*innen dabei schnell auf die „üblichen Verdächtigen“ wie migrantische Jugendliche, die unter einen Generalverdacht fallen könnten.
Behr kritisierte zudem einen anderen Aspekt: Die Arbeit der Polizei entwickelte sich durch solche Maßnahmen hin zu einem Kontrollregime, bei dem kriminalistischer Sachverstand zunehmend in den Hintergrund gerate. Je formalistischer die Polizei agiere, desto weniger müsse sie ihr Handeln legitimieren. „Und wenn man keinen Verdacht mehr begründen muss, wozu sollte man dann Profis ausbilden?“ Einfach in einen Rucksack zu gucken, weil man es eben darf, das könne schließlich jeder.
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