Geht die Polizei gegen Migranten härter vor als gegen Deutsche?
in Student, die Eltern stammen aus Marokko, wird von der Polizei innerhalb von zwei Jahren 16 Mal kontrolliert. Eine amerikanische Journalistin mit Kopftuch, die für ein halbes Jahr in Berlin lebt, halten Polizisten insgesamt 23 Mal in dieser Zeit an. Ein portugiesischer IT-Entwickler zählt binnen eines Jahres zwölf Kontrollen, die meisten, wenn er in seinem Wohnort München mit dem Zug ankommt. Erfahrungsberichte wie diese gibt es einige. Die Betroffenen sind überzeugt, von den Beamten aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft ausgewählt worden zu sein. Aus der amerikanischen Kriminologie gibt es dafür den Begriff „Racial Profiling”
Rechtlich ist die Sache eindeutig, laut Grundgesetz Artikel 3 darf niemand aufgrund seiner Herkunft diskriminiert werden. Die Bundespolizei gibt auf Anfrage an, bei ihr würden solche Praktiken „weder praktiziert noch gelehrt“, und verweist auf die rechtliche Situation. „Diskriminierung findet nicht statt, weil sie nicht stattfinden darf. Ein argumentativer Teufelskreis”, sagt der Hamburger Polizeiforscher Rafael Behr. Er glaubt nicht an ein strukturelles Problem. „Die Polizei in Deutschland ist definitiv nicht rassistisch.” Es fehle aber an der Auseinandersetzung mit Diskriminierungen.
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