Organisierte Kriminalität Lagersystem Warum die Security-Gewalt in bayerischen Abschiebelagern weitergeht

Von

Aino Korvensyrjä
In bayerischen Transitlagern, die vor kurzem in »Ankerzentren« umbenannt wurden, scheinen sich gewalttätige Angriffe auf Geflüchtete zu häufen. In ak 637 wurde über die zahlreichen Angriffe seitens des Securitydienstes auf Schwarze Asylsuchende in der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken (AEO) Bamberg berichtet, die im Sommer und Herbst 2017 stattfanden. Bis heute hat das AEO-Management keine öffentliche Stellungnahme zu diesem Thema abgegeben. Warum kann in einer staatlichen Einrichtung systematische Gewalt gegen angeblich in dieser zu schützende Menschen folgenlos bleiben?

Als ich 2017 und 2018 in süddeutschen Abschiebelagern recherchierte und dafür mit zahlreichen Asylsuchenden sprach, wurde ich vielfach auf die Zusammenarbeit zwischen privaten Sicherheitskräften, Behörden im Lager, Polizei und Strafverfolgungsbehörden hingewiesen. In den vielen organisierten und spontanen Protestaktionen von Geflüchteten in Bayern waren Gewalt und Machtmissbrauch durch die Sicherheitskräfte ein zentraler Auslöser und Gegenstand des Protestes. Dieses Problem war insbesondere in der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken virulent, wo die Gewalt der Sicherheitskräfte seit Sommer 2017 vor allem westafrikanische Asylsuchende traf. (ak 637) Die AEO ist eine integrierte Aufnahme- und Abschiebeeinrichtung mit einer Gesamtkapazität von 3.400 Personen in einer ehemaligen US-Kaserne in Bamberg. Alle relevanten Behörden sind im Lager vor Ort: die Ausländerbehörde, die Flüchtlingsverwaltung (BAMF), das Sozialamt und das Verwaltungsgericht.
https://www.akweb.de/ak_s/ak640/43.htm

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