Prozess gegen Polizisten: Die Todesschüsse von Schönfließ

Zu einem Zwischenfall kam es am Samstag (03.07.2010) nach der Urteilsverkündung gegen drei Zivilfahnder im Verhandlungssaal am Landgericht Neuruppin (Brandenburg). Freunde und Angehörige des erschossenen Dennis J. demonstrierten lautstark im Gerichtssaal und wurden nach einer kurzen Rangelei von der Polizei auf die Polizeiwache in Neuruppin gebracht. Foto: Nestor Bachmann dpa/lbn  +++(c) dpa - Bildfunk+++

Zu einem Zwischenfall kam es am Samstag (03.07.2010) nach der Urteilsverkündung gegen drei Zivilfahnder im Verhandlungssaal am Landgericht Neuruppin (Brandenburg). Freunde und Angehörige des erschossenen Dennis J. demonstrierten lautstark im Gerichtssaal und wurden nach einer kurzen Rangelei von der Polizei auf die Polizeiwache in Neuruppin gebracht. Foto: Nestor Bachmann dpa/lbn +++(c) dpa – Bildfunk+++

Ende 2008 erschießt ein Polizist den Autoknacker Dennis J. Er feuerte acht Schüsse auf ihn und sagt heute er habe aus Notwehr gehandelt. Vermutlich war schon die erste Kugel tödlich.
Nördlich von Berlin, kurz hinter der Stadtgrenze, liegt Schönfließ: eine blank geputzte Reihenhaussiedlung, in der Kinder auf der Straße spielen, Väter und Mütter im Sportdress zum Joggen losziehen und sich vor den Gartenzäunen Mittelklassewagen an Mittelklassewagen reiht. Die Schilder tragen Namen wie Spitzahornweg, Weidenweg und Feldahornstraße.

Nur das Graffito an der Rückwand der Einkaufspassage passt nicht ins Bild. “R.I.P. Jockel” ist in großen schwarzen Buchstaben an die ansonsten blütenweiße Hauswand geschrieben. R.I.P.: Rest In Peace – gewidmet dem 26-jährigen Dennis J. aus Berlin-Neukölln von seinen Neuköllner Freunden, die sich auf der Hauswand mit Namen wie Adis, Volle, Stev, David und James verewigt haben. Hätte man diese jungen Männer vor ein paar Jahren gefragt, was Schönfließ ist, sie hätten die Achseln gezuckt.
http://www.taz.de/!5143281/

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