Tatort Polizeistation
Immer wieder sterben nicht weiße Menschen in Gewahrsam. Dem will die antirassistische Kampagne „Death in Custody“ etwas entgegensetzen.
BERLIN taz | Eine Nacht im Februar 2019: Die Polizei nimmt den 22-jährigen Rooble Wasame, der im Ankerzentrum in Schweinfurt lebt, nach einem Streit mit einem anderen Bewohner in Gewahrsam. Das ist um 4.45 Uhr. Um 7.30 ist der Somalier tot. Laut Polizei handelt es sich um einen Suizid. Bekannte und Angehörige bestreiten das.
Es ist nicht der einzige Fall, in dem eine nichtweiße Person unter ungeklärten Umständen unter den Augen der Polizei zu Tode kommt. Und immer wieder kämpfen Freunde, Angehörige und Initiativen für Aufklärung. Denn nur in den seltensten Fällen werden Verantwortliche ermittelt und zur Verantwortung gezogen. Wie im wohl bekanntesten Fall: dem Tod des aus Sierra-Leone stammenden Oury Jalloh, der im Jahr 2005 in einer Polizeizelle in Dessau verbrannte. Suizid, sagen die Behörden. Mord, sagen bis heute Freunde und Angehörige.https://taz.de/Tod-im-Gewahrsam/!5630024/